Denkmal für die friesische Kriegerin Tjede Peckes, 26-01-2007 (A)

Geschrieben von Michael Tegge

10.10.2006

Land Wursten. Die Initiative „Wurtfriesischer Stammtisch“ hat die Errichtung eines Denkmales am Wremer Tief (siehe Bild) in die Wege geleitet. Dieses Denkmal soll an die Geschehnisse der Schlacht vom 23. Dezember 1517 und an die 17jährige Tjede Peckes erinnern. Damals waren die Friesen im Land Wursten nach langem Freiheitskampf endgültig den auswärtigen Machthabern unterlegen. Das Denkmal soll noch in diesem Jahr eingeweiht werden.

Das Land Wursten war das letzte friesische Land, das im ausgehenden Mittelalter seine altfriesische Rechts- und Sozialstruktur aufrecht erhalten konnte. Anfang des 16. Jahrhunderts tagten noch die Sechzehnerräte am Sieverdyshamm und das Land Wursten trat nach außen hin als souveräner Staat auf.

Doch hatten auswärtige Würdenträger ein Auge auf den Landstrich an der Wesermündung geworfen. So wurde etwa die Schwarze Garde im Jahr 1498 vom Herzog von Lauenburg angeheuert, um die Wurtfriesen zu unterwerfen. Doch vergeblich. Die berüchtigte Söldnertruppe wurde von den Wurtfriesen in Weddewarden vernichtend geschlagen.

Der nächste Invasor, Erzbischof Christof von Bremen, rückte im Jahre 1517 mit fast 15.000 Mann Söldnern, Rittern und Stiftsaufgebot im Land Wursten ein, um der friesischen Freiheit ein Ende zu setzen. In der Schlacht am Wremer Tief, am 23. Dezember 1517, war er schließlich siegreich. Unzählige Männer und auch Frauen, die auf friesischer Seite mitkämpften, wurden hier erschlagen.

Das Kriegsbanner der Friesen, das nach Zeitzeugen ein Abbild des Todes führte, wurde hier von der 17jährigen Tjede Peckes getragen. Auch Sie starb in dieser Schlacht. Tjede Peckes wurde im Jahr 1500 in Padingbüttel geboren. Sie hatte sich offenbar bewusst gegen eine Heirat entschieden, da sie nur als unverheiratete Frau die Möglichkeit hatte, politisch aktiv zu sein.

Es wird auch vermutet, dass die Wurster Friesin sich mit vielen anderen Mädchen und Frauen gegen die ihrer Meinung nach korrupte und machtgierige katholische Kirche auflehnte. So war es offenbar eine doppelte Pflicht für sie, den Kampf gegen den Bremer Erzbischof aufzunehmen. Bei der Schlacht am Wremer Tief kamen nach Akten des Erzbischofs neben Tjede Peckes etwa 500 Mädchen und Frauen ums Leben.

Op de tinkstien stiet ûndersteande tekst:

Hier fielen am 23. Dezember
1517 in der Schlacht am
Wremer Tief im Kämpf gegen
die Übermacht des
Erzbischofs Christopher
von Bremen 1500 friesische
Männer und Frauen, an der
Spitze die Fahnenjungfrau
Tjede Peckes aus Pading-
büttel für des Landes Freiheit.

Nach Tjede Peckes wurde eine Grundschule in Wremen benannt (siehe dazu auch den nachstehenden Text).

die Namensgeberin unserer Schule

Deshalb haben wir unsere Schule "Tjede-Peckes-Grundschule" genannt.

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